Kaffee und Tee: Trinken gegen den Krebs

Kaffee kann vor Brust- und Prostatakrebs schützen

Früher wurde Kaffee negativ mit Krebserkrankungen in Zusammenhang gebracht. Unzählige Untersuchungen dazu konnten allerdings keinen verstärkenden Einfluss von Kaffee auf die Entstehung unterschiedlicher Krebserkrankungen nachweisen. Im Gegenteil: Immer mehr Studien sprechen dafür, dass Kaffee sogar vor Krebs schützen kann. Denn der Genuss von Kaffee liefert wertvolle Antioxidantien.

Wissenschaftler des berühmten Karolinska-Institutes führten mit Frauen nach den Wechseljahren eine Studie durch. Die Frauen, die täglich mehr als fünf Tassen Kaffee tranken, hatten im Vergleich zu den Frauen, die weniger oder gar keinen Kaffee tranken, ein um 57 Prozent reduziertes Risiko an einem besonders aggressiven Östrogenrezeptor-negativen Brustkrebs zu erkranken (Li et al., 2011).

Forscher der Harvard School of Public Health werteten Daten von 47.911 Teilnehmern der Health Professionals Follow-Up-Studie aus. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, war bei den Probanden um 18 Prozent geringer, die täglich sechs oder mehr Tassen Kaffee tranken – im Vergleich zu den Nicht-Kaffeetrinkern. Das Risiko für tödlich verlaufenden Prostatakrebs reduzierte sich sogar um 60 Prozent. Selbst bei ein bis drei Tassen täglich war das Risiko für tödlichen Prostatakrebs noch um 29 Prozent reduziert (Wilson et al., 2011).

Kahweolacetat und Cafestol wirken krebshemmend

Worauf diese Wirkungen zurückzuführen sind, war bislang unklar. Kürzlich wurden allerdings zwei Substanzen in Kaffee entdeckt, die das Wachstum von Prostatakrebs hemmen: Kahweolacetat und Cafestol, Kohlenwasserstoffe, die natürlicherweise in Kaffee vorkommen. In Zellkulturstudien und im Mausmodell hemmten Kahweolacetat und Cafestol das Wachstum von Prostatakrebszellen, die gegen übliche Krebsmedikamente resistent waren. Die Kombination der beiden Substanzen schien synergistisch zu wirken und hemmte sowohl die Proliferation als auch die Migration der Krebszellen. Die Wirkung war dosisabhängig (Iwamoto et al., 2019).

Die Kaffeezubereitung und die Röstung beeinflussen den Gehalt von Kahweol und Cafestol im Getränk. Bei Filterkaffee werden die beiden Verbindungen zu einem großen Teil entfernt, bei Espresso verbleiben sie dagegen nach dem Aufbrühen im Kaffee. Je stärker Kaffeebohnen geröstet werden, desto mehr gesundheitsförderliche Stoffe werden abgebaut und desto mehr Schadstoffe entstehen. Achten Sie daher auf einen schonend gerösteten Kaffee.

Grüntee reduziert Krebsrisiko

Grüntee-Polyphenole kommen sehr reichlich in der japanischen und asiatischen Ernährung vor und tragen wohl mit zu dem dort niedrigen Krebsrisiko bei. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass regelmäßiger Grünteekonsum eine krebsschützende Wirkung hat (Saleem et al., 2003). In humanen Krebszellen konnten Grüntee-Catechine, insbesondere Epigallocatechin-3-gallat, das Krebszellwachstum unterdrücken und den programmierten Zelltod in humanen Prostatakarzinomzellen einleiten (Yu et al., 2004; Chung et al., 2001).

Eine chinesische Fallkontrollstudie mit 130 Prostatakrebspatienten zeigte, dass Grüntee das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, deutlich minderte. Dieser Effekt scheint dabei stark dosisabhängig zu sein: Für eine wirksame Chemoprävention sind vier Tassen (1 Liter) pro Tag nötig. Die Vielgrünteetrinker hatten ein relatives Risiko (RR) von 0,27 verglichen mit Nichtteetrinkern. Der Teegenuss über 40 Jahre hinweg zeigte die besten Effekte mit einer Risikoreduktion von 88 % (Jian et al., 2004).

Das Flavanolderivat Epigallocatechingallat (EGCG) ist hauptverantwortlich für die chemopräventiven Eigenschaften von Grüntee. Die antioxidativen, antikanzerogenen, antientzündlichen und antimutagenen Wirkungen sind in zahlreichen in vivo- und in vitro-Studien belegt (z. B. Yoshino et al., 1994).

Aluminium in Grüntee

Grüner Tee enthält natürlicherweise große Mengen an Aluminium, da die Teepflanze Aluminium aus dem Boden anreichert. Aluminium wirkt neurotoxisch und steht vermutlich mit verschiedenen neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise Alzheimer, in Zusammenhang. Wer regelmäßig Grüntee trinkt, sollte deshalb unbedingt darauf achten, ein aluminiumarmes Produkt zu wählen.

Mehr Informationen zu Aluminium in Grün- und Schwarztee: https://www.drjacobsweg.eu/aluminium-in-gruentee/

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Literatur:

  • Chung LY, Cheung TC, Kong SK, Fung KP, Choy YM, Chan ZY, Kwok TT (2001): Induction of apoptosis by green tea catechins in human prostate cancer DU145 cells. Life Sci; 68(10): 1207-1214.
  • Iwamoto H, Izumi K, Natsagdorj A, Naito R, Makino T, Kadomoto S, Hiratsuka K, Shigehara K, Kadono Y, Narimoto K, Saito Y, Nakagawa-Goto K, Mizokami A (2019): Coffee diterpenes kahweol acetate and cafestol synergistically inhibit the proliferation and migration of prostate cancer cells. Prostate; 79(5): 468-479.
  • Jian L, Xie LP, Lee AH, Binns CW (2004): Protective effect of green tea against prostate cancer: a case-control study in southeast China. Int J Cancer; 108(1): 130-135.
  • Li J, Seibold P, Chang-Claude J, Flesch-Janys D, Liu J, Czene K, Humphreys K, Hall P (2011): Coffee consumption modifies risk of estrogen-receptor negative breast cancer. Breast Cancer Res; 13(3): R49.
  • Saleem M, Adhami VM, Siddiqui IA, Mukhtar H (2003): Tea beverage in chemoprevention of prostate cancer: a mini-review. Nutr Cancer; 47(1): 13-23.
  • Wilson KM, Kasperzyk JL, Rider JR, Kenfield S, van Dam RM, Stampfer MJ, Giovannucci E, Mucci LA (2011): Coffee consumption and prostate cancer risk and progression in the Health Professionals Follow-up Study. J Natl Cancer Inst; 103(11): 876-884.
  • Yoshino K, Hara Y, Sano M, Tomita I (1994): Antioxidative effects of black tea theaflavins and thearubigin on lipid peroxidation of rat liver homogenates induced by tert-butyl hydroperoxide. Biol Pharm Bull; 17(1): 146-149.
  • Yu HN, Yin JJ, Shen SR (2004): Growth inhibition of prostate cancer cells by epigallocatechin gallate in the presence of Cu2+. J Agric Food Chem; 52(3): 462-466.

2 Antworten

  1. Hallo Anonymous,
    wir zeigen in unserem Artikel nicht nur die positiven Eigenschaften von Kaffee auf, sondern auch die von Grüntee. Wir raten also nicht davon ab, Grüntee zu trinken. Ganz im Gegenteil. Da getrocknete Teeblätter mit den höchsten Aluminiumgehalt aller Lebensmittel aufweisen finden wir es aber wichtig darauf hinzuweisen, dass man bei regelmäßigem Grünteeverzehr auf den Aluminiumgehalt achten sollte.
    Viele Grüße, Ihre Redaktion Dr. Jacobs Weg

  2. sicher hatt kaffe einzelne wirkstoffe wo mann studien findet die positife wirkungen haben
    aber als gesamtheit ist kaffe sicher nicht gesundheitsfördernd
    kaffe übersäuert den körper
    es sind auch schwermetalle enthalten
    sie sind es doch die immer behaupten mann solle studien als gesamtheit betrachten
    und nur weil sie kaffe verkaufen suchen sie sich die guten studien raus für kaffe
    und die schlechten gegen grüntee oder matscha

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