Frischkorn ist mehr als Vollkorn

Reichlich pflanzliche Rohkost schützt nicht nur aufgrund ihres hohen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen, sondern auch durch ihren Kaliumreichtum vor oxidativem und nitrosativem Stress. Ein Anteil von 30-60 % Rohkost in der täglichen Ernährung ist zur Gesunderhaltung optimal und hochwirkungsvoll in der Prävention von Zivilisationserkrankungen. In der Ernährungspyramide aus dem Buch „Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts“ stehen Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze an erster Stelle und sind für eine rohkostreiche Ernährung die bedeutsamsten Lebensmittel. Auch rohes Vollkorngetreide wie beispielsweise Frischkornschrot aus Weizen eignet sich für eine gesunde pflanzliche Ernährung, wie die folgenden wirklich spektakulären Ergebnisse einer Studie zeigen.

Der Anstieg des Blutzuckers und des Plasmainsulins hängt im hohen Maße von der Zubereitungsart eines Nahrungsmittels ab. Dies zeigt die vergleichende Untersuchung zwischen Weizenvollkornbrot und rohem sowie gekochtem Vollkornschrot. In den zwei Abbildungen sehen Sie die Änderungen der (a) Blutzucker- und (b) Insulinkonzentrationen nach Einnahme der Testmahlzeiten aus Weizen:

Im Vergleich zu gekochtem Vollkornschrot sowie Weizenvollkornbrot, bewirkt Frischkornschrot eine angemessene langsame Resorption seiner Kohlenhydrate und führt damit zu einem moderaten, anhaltenden Blutzuckerspiegel. Rasche Blutzuckeranstiege hingegen gehen immer mit einem starken Blutzuckerabfall einher. Dieser fördert das Hungergefühl und provoziert somit gegebenenfalls erneut einen Blutzuckeranstieg sowie eine Insulinausschüttung.

Ebenso auffallend ist die weitaus geringere Insulinantwort des frisch geschroteten Korns. Für die Entstehung von chronischen Erkrankungen ist – nur selten bekannt – besonders eine hohe Insulinreaktion auf Lebensmittel ausschlaggebend. Frischkornschrot sorgt somit nicht nur für eine langanhaltende Sättigung, sondern auch für ein geringeres Risiko, langfristig eine Insulinresistenz zu entwickeln.

Die komplette Studie und vieles mehr finden Sie in dem Buch des Fastenarztes Dr. med. Hellmut Lützner „Fasten- und Ernährungstherapie: ein Stiefkind in der Medizin?“.

Dr. med. Lützner ist eine große Koryphäe auf dem Gebiet der Fastentherapie. Er lernte von Buchinger selbst und leitete jahrzehntelang die erste Fastenklinik in Überlingen, die auch von gesetzlichen Krankenkassen anerkannt war. Im Jahre 1928 geboren, ist er immer noch topfit und selbst wohl der beste Beleg für seine Thesen. Das Buch ist sehr empfehlenswert für jede naturheilkundliche Praxis/Klinik und eine Fundgrube für wissenschaftlich bestens von Lützner untersuchte und belegte Fastenwirkungen (Normalisierung von Blutzucker, Insulin, Fette, Cholesterin, Harnsäure, Blutdruck etc.), die man mit keinem Medikament erreichen kann.

Probieren Sie es gleich aus!

Frischkornbrei mit Beeren

Vollwertig und vitaminreich in den Tag starten

Frischkornbrei stammt ursprünglich aus der Vollwertküche. Das tolle daran sind nicht nur die vollwertigen und vitaminreichen Zutaten und die gute Bekömmlichkeit, sondern auch die unendlichen Variationsmöglichkeiten. Sie können das Rezept nach eigenen Vorlieben variieren, jeden Tag andere Körner und andere Obstsorten verwenden. Auch Nüsse und Gewürze wie Zimt, Koriander und Nelke lassen sich toll integrieren.

Die wichtigste Zutat für einen vollwertigen Frischkornbrei ist frisches, keimfähiges Getreide. Es eignen sich z. B. Dinkel, Weizen, Gerste und Roggen. Damit sich Enzyme bilden und so eine optimale Verwertung für den Organismus entsteht, schrotet man diese (am besten in einer Getreidemühle) am Vorabend und weicht sie über Nacht in Wasser ein.

Üblicherweise wird für Frischkornbrei Zitrone verwendet. Unser Rezept enthält Lactirelle, das fruchtig nach Cassis schmeckt und rechtsdrehende Milchsäure-Essenz enthält.

Zutaten:

  • 40 g Amarant
  • 40 g Dinkel
  • 40 ml Wasser
  • 100 ml Soja- oder Mandel-Drink
  • 1 EL Aronia-Beeren oder Heidelbeeren
  • 3 EL Apfelmark
  • 1 Apfel
  • 5 ml Lactirelle
  • 1 EL Mandelstifte oder Mandelblättchen

Zubereitung:

Am Abend Amarant und Dinkel in der Mühle (z. B. Kaffeemühle) vermahlen. Soja- oder Mandel-Drink und Wasser dazugeben und unterrühren. Abdecken und über Nacht ziehen lassen.

Am Morgen die Beeren waschen und zusammen mit Lactirelle und Apfelmark unter den Getreidebrei heben. Den Apfel darüber reiben und mit den Mandeln bestreuen.

8 Antworten

  1. Hallo Frau Rosenberger,
    um bei dem Rezept vollständig auf erhitzte Zutaten zu verzichten, können Sie das eingekochte Apfelmark gerne streichen. Der geriebene Apfel sollte weiterhin für eine angenehme Säure sorgen.
    Das Buch „Fasten- und Ernährungstherapie: ein Stiefkind in der Medizin?“ von Dr. med. Hellmut Lützner gibt es nach unseren Kenntnissen nicht in polnischer Sprache. Wir können Ihnen jedoch das Fachbuch „Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts“ wärmstens empfehlen. Es wird in ca. 3-4 Wochen in polnischer Sprache erscheinen.
    Viele Grüße, Ihre Redaktion Dr. Jacobs Weg

  2. Hallo,

    das war eine sehr informative Sendung. Hoffentlich haben viel zugeschaut. Ich esse schon seit ca. 35 Jahren vegetarische Vollwertkost, zunehmend vegan und rohköstlich. Aber Apfelmark im Frischkornbrei? Da hat nichts erhitztes drin verloren.Oder was ist mit Apfelmark gemeint?
    Wo gibt es das Buch in polnischer Sprache. Ich gebe einem polnischen jungen Nachhilfe und in der Familie ist die Ernährung eine Katastrophe.
    Mit freundlichem Gruß

    Marianne Rosenberger

  3. Die Enzymbildung und Fermentation funktioniert auch im Kühlschrank, läuft aber vergleichsweise langsamer ab. Wir empfehlen daher das geschrotete Getreide für 6-14 Stunden bei Zimmertemperatur einzuweichen. Die höheren Temperaturen im Sommer beschleunigen den Prozess vermutlich etwas, was den Nährstoffgehalt und die Bekömmlichkeit jedoch nicht negativ beeinflusst. Bei sehr viel höheren Temperaturen durch direkte Sonneneinstrahlung oder in sogenannten Tropennächten empfehlen wir hingegen das Einweichen im Kühlschrank, um einer erhöhten Keimbelastung vorzubeugen.
    Viel Spaß weiterhin bei der Frischkornzubereitung!

  4. Das Einweichen über Nacht sollte doch bei Zimmertemperatur erfolgen, richtig? Dr. Bruker, der Erfinder, schreibt, dass ein Frischkornbrei nichts im Kühlschrank zu suchen hätte. Ich vermute mal, weil die Fermentierung, bzw. Enzymbildung es nicht kalt mag. Aber wie verhält es sich im Sommer? Kann man auch bei höheren Temperaturen, die Körner über Nacht draußen stehen lassen? Und nach wieviel Stunden sollte man den Brei konsumieren? Auf grund des Intervallfastens esse ich meine Körner ca. 12 Stunden nachdem sie eingeweicht wurden….
    Ich freue mich auf Ihre Antwort.
    PS. Ihr Buch, Dr. Jacobs Weg, begleitet mich tagtäglich. Spannend!!!!!

  5. Hallo G Kramer,
    natürlich können Sie auch Zitrone verwenden. Heben Sie den Saft der Zitrone einfach anstelle von Lactirelle zusammen mit dem Apfelmark und den Beeren unter den Getreidebrei.
    Guten Appetit!

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