Kräuter, Gemüse und Obst haben eine geringe Energiedichte und enthalten gleichzeitig viel Wasser und wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, basenbildende Kaliumverbindungen und andere Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen z. B. als größte Gruppe die Polyphenole, weiterhin die Carotinoide, Phytosterine, Glukosinolate und Sulfide. Sie weisen vielfältige gesundheitsförderliche Wirkungen auf und können beispielsweise antikanzerogene, immunmodulierende, entzündungshemmende oder cholesterinsenkende Auswirkungen zeigen.
Eine hohe Aufnahme von Gemüse und Obst korreliert mit einem verminderten Risiko für chronische Erkrankungen wie KHK, Schlaganfall, Hypertonie und bestimmte Krebsarten. Weiterhin können Gemüse und Obst die Reduktion von Übergewicht unterstützen und vor Diabetes mellitus Typ 2 schützen. Möglicherweise wird das Risiko für einige Augenkrankheiten, Osteoporose, Asthma, COPD, rheumatoide Arthritis und Demenz gesenkt.
Pflanzliche Lebensmittel für gesunden Darm und Stoffwechsel
Die in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen löslichen und unlöslichen Ballaststoffe schützen vor Darmkrebs und Divertikulose, fördern eine gesunde Verdauung, senken die Cholesterinspiegel im Blut und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolischem Syndrom und Diabetes. Durch die Bildung kurzkettiger Fettsäuren wie das entzündungshemmende Butyrat fördern sie ein gesundes, leicht saures Dickdarmmilieu, unterstützen eine gesunde Darmschleimhaut und den gesamten Stoffwechsel.
Für viele sekundäre Pflanzenstoffe ist der Begriff „Antioxidantien“ nicht korrekt. Polyphenole könnte man am treffendsten als Redox-Modulatoren bezeichnen: So werden die Antikrebswirkungen von Polyphenolen durch ihre prooxidativen Eigenschaften in Krebszellen und ihre günstige Wirkung auf gesunde Zellen durch eine Stimulation der körpereigenen antioxidativen Schutzsysteme vermittelt. Gleichzeitig wirken sekundäre Pflanzenstoffe häufig als Entzündungsmodulatoren.
Gesunde Vitalstoffe in Gemüse, Obst und Kräutern
Die gesundheitlichen Effekte pflanzlicher Lebensmittel beruhen auf dem synergistischen Zusammenwirken der Stoffkombinationen. Die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen sollte daher vornehmlich über eine pflanzenbetonte Ernährung erfolgen.
Die DGE empfiehlt den Verzehr von 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, doch nicht einmal 10 % der Deutschen erreichen diese Menge. Durch moderne Ernährungsgewohnheiten, die Bevorzugung von industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln und die industrialisierte Landwirtschaft ist die ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen nicht immer gewährleistet. Bei Fehlernährung und Unterversorgung ist daher eine am Vorbild von Gemüse und Obst orientierte, gezielte Supplementierung sinnvoll.