Neue Harvard-Studie: Tierisches Protein erhöht das Sterblichkeitsrisiko

Der Austausch von tierischem durch pflanzliches Protein senkt die Sterblichkeit

Eliteforscher der Harvard-Universität – unter ihnen mit Prof. Walter C. Willett einer der weltweit führenden Ernährungsmediziner – haben kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der sie untersuchten, wie sich der Verzehr von tierischem und pflanzlichem Protein auf die Sterblichkeit auswirkt. In dieser prospektiven Kohortenstudie (Song et al., 2016) wurden Daten von insgesamt 131.342 Teilnehmern (85.013 Frauen, 46.329 Männern) der Nurses Health Studie (Zeitraum: 1980-2012) und der Health Professionals Follow-up Studie (Zeitraum: 1986-2012) ausgewertet.

Der Verzehr von tierischem Protein lag im Median bei 14 % der Energieaufnahme (9-22 %), während lediglich 4 % der Energie (2-6 %) aus pflanzlichem Protein stammten. Nach Bereinigung der Daten um die wichtigsten Risikofaktoren in Bezug auf Lebensstil und Ernährung zeigte sich, dass tierisches Protein das Sterblichkeitsrisiko – insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen – erhöhte: Je 10 % der Energie, die durch tierisches Protein aufgenommen wurden, erhöhte sich das Sterblichkeitsrisiko um 8 %. Pflanzliches Protein senkte im Gegenzug das Sterblichkeitsrisiko um 10 % je 3 % Energie aus pflanzlichem Protein. Diese Zusammenhänge bezogen sich jedoch lediglich auf Personen, die mindestens einen der folgenden Risikofaktoren aufwiesen: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht oder Fettleibigkeit, Bewegungsmangel.

Der höchste Pflanzenproteinverzehr unter den Teilnehmern der Studie führte zu einem um 33 % reduzierten Gesamtsterblichkeits-Risiko, wenn die Daten um die Faktoren Alter, Gesamtenergie- und Fettaufnahme bereinigt wurden. Das Risiko für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierte sich auf diese Weise um 40 %, das Risiko an Krebs zu versterben um 28 %. Wurden 3 % der Energie in Form von tierischem Protein ersetzt durch dieselbe Menge an pflanzlichem Protein, so sank das Risiko für die Gesamtsterblichkeit um 34 % (verarbeitetes rotes Fleisch), 12 % (unverarbeitetes rotes Fleisch) bzw. 19 % (Ei). Diese Zahlen sind noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Probanden mit dem höchsten Verzehr pflanzlichen Proteins immer noch fast 60 % mehr tierisches als pflanzliches Protein verzehrten.

Daher stellt sich uns die Frage: Wie viel besser wären Studienergebnisse bei einer gesunden pflanzlichen Ernährungsweise, wie z. B. einer Ernährung nach dem Dr. Jacobs Weg? Im Kapitel 4 von „Dr. Jacobs Weg“ werden ausführlich die zahlreichen problematischen Aspekte einer tierproteinreichen Ernährung wissenschaftlich diskutiert.

Vortrag von Herrn Dr. med. Ludwig Manfred Jacob auf der VegMed 2016 – jetzt online!

Wie wichtig eine vollwertige pflanzliche Ernährung für unsere Gesundheit ist, das wurde auch auf dem internationalen wissenschaftlichen Fachkongress zum Thema „Ernährung und Medizin“ (VegMed-Kongress) deutlich, der im April 2016 in Berlin mit über 600 Teilnehmern stattfand. In seinem Vortrag, den Herr Dr. med. Ludwig Manfred Jacob auf diesem Kongress zu dem Thema „Veggie Industrie in der Verantwortung für Mensch und Umwelt“ gehalten hat, erklärt er, worauf man bei einer gesunden Ernährung achten muss – insbesondere, wenn man dabei Fertigprodukte verwenden möchte.

Diesen Vortrag finden Sie seit Kurzem online auf der Seite des Kongress-Veranstalters oder auf YouTube.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Präsentation!

Literatur:

  • Song M, Fung TT, Hu FB, Willett WC, Longo VD, Chan AT, Giovannucci EL (2016): Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality. JAMA Intern Med; [Epub ahead of print].

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